Einblick: wie ist die Dallmeier SeMSy Mobile App entstanden?

Dallmeier electronic GmbH & Co.KG

SeMSy Mobile Client

Über den Kunden

www.dallmeier.com

Die Dallmeier electronic GmbH & Co.KG – im Folgenden kurz Dallmeier genannt – ist ein führendes deutsches Unternehmen im Bereich der Videoüberwachungstechnik. In seiner über 35 Jahren langen Historie entwickelte das Unternehmen ein hochmodernes, integriertes Portfolio aus Überwachungskameras, Aufzeichnungssystemen und Video-Management-Software. Qualität “Made in Germany”, Cybersicherheit und Datenschutz stehen dabei im Fokus.

Als Global Player mit lokalen Wurzeln legt Dallmeier großen Wert auf eine hohe Fertigungstiefe in Forschung, Entwicklung und Produktion. Alle wesentlichen Komponenten werden in Regensburg entwickelt und gefertigt. Der Löwenanteil der zugelieferten Komponenten wird aus einem Umkreis von weniger als 200 km bezogen.

Die Ausgangslage

Dallmeier wandte sich mit folgendem Wunsch an die basysKom GmbH und die Imago Design GmbH: die Entwicklung einer “mobile-first” Video-Management-Software für den professionellen Einsatz. Die App soll sowohl standalone mit Edge-Recording auf der Kamera, als auch in Kombination mit anderen Aufzeichnungslösungen von Dallmeier funktionieren. Der Fokus der Entwicklung lag auf einem modernen, innovativen UX/UI sowie Videostreaming in höchstmöglicher Qualität. Die Einfachheit der Inbetriebnahme und Nutzung waren wichtig. Das heißt, obwohl die allermeisten Recorder und Kamera-Systeme in privaten Netzen, hinter einem NAT oder einer Firewall betrieben werden, muss die Lösung ohne VPN funktionieren. Die Messlatte für die Inbetriebnahme waren Apps von Consumer-Geräten. Demgegenüber standen gehobene Ansprüche an die Datensicherheit. Insbesondere Bilddaten müssen Ende-zu-Ende verschlüsselt werden. Für den professionellen Einsatz sind eine umfassende Standort-, Rechte- und Nutzerverwaltung unabdingbar. Unsere Aufgabe war die Konzeption der Architektur (vom Gerät, über die Cloud, bis in die App), die Umsetzung der App für Android und iOS, sowie der nötigen Cloud-Infrastruktur. Darüber hinaus oblagen uns Teile der Embedded-Linux Firmware, welche zur Anbindung der etablierten Video-Funktionalität und der Cloud dienen.

Die Lösung

Als Grundlagentechnologie der Architektur kommt WebRTC zum Einsatz. WebRTC als Standard wurde ursprünglich entwickelt, um Peer-to-Peer Videokonferenzanwendungen direkt im Webbrowser zu ermöglichen, findet aber mittlerweile auch außerhalb von Browsern vielfältige Verwendung. Mit WebRTC werden Themen wie die Ermittlung von Verbindungswegen zwischen Mobile App und Videogerät, die Aushandlung von Codecs, die Verschlüsselung der Mediendaten als auch das Video-Streaming selbst abgedeckt. Über den Einsatz von WebRTC wird ein VPN hinfällig.

Das Mobile-Backend wurde mit Microsoft Azure umgesetzt. Die App interagiert über eine REST-API mit dem Backend (Umsetzung in Typescript/NestJs). Die Geräte-Kommunikation (Device-to-Cloud und Cloud-to-Device) findet per Azure IOT-Hub statt. Azure kommt ebenso für das Enrollment der Kameras und Recorder (DPS), für die Nutzerverwaltung (AD B2C) als auch für die Datenhaltung (BlobStorage und MS SQL) und das Event-Routing zum Einsatz. Für das Deployment verschiedener Cloud-Environments wurden ARM-Templates (Azure Resource Manager) geschrieben.

Die Umsetzung der App für Android und iOS erfolgte mit Flutter. UX/UI und technische Machbarkeit wurde in enger Abstimmung, in einem agilen Prozess, mit Dallmeier und Imago Design erarbeitet und umgesetzt.